Region Innherred_Tautra bei Frosta_Photo: Runa EggenGroβe Höfe an beiden Seiten der Strasse, beeindruckende Aussicht über den Fjord und Äcker, der Weg wird schmaler und schmaler. Schließlich kommen wir zu der Brücke, die uns herüber nach Tautra führt.

Eine automatische Schranke öffnet sich, als wir uns mit dem Auto nähern und schließt sich wieder hinter uns. Es wirkt, also ob wir feierlich willkommen geheißen werden. Aber die Gründe für dieses Tor sind rein praktische. Es ist eine Wildsperre gegen Raubtiere.

Die Insel ist nämlich ein Naturreservat und ein Vogelschutzgebiet.

Meine Schultern gleiten herunter, als ich auf der Insel ankomme. Hier will ich mindestens eine Woche bleiben! Es liegt eine eigene Ruhe über Tautra. Vielleicht fühle ich mich so, weil ich weiss, dass wir die Klosterruine aus dem Jahre 1207 besuchen werden?

Ruinen am „Klostergården“

Region Innherred_Tautra bei Frosta_Klostergården Brauerei_Photo: Runa Eggen– Besonders an Sonntagen sind hier viele Leute draußen, sagt Ståle Anderssen. Er ist der Besitzer der Hofanlage „Klostergården“. Viele nehmen es als Ziel für ihre Sonntagsausflüge. Sie nehmen ihre Famile und Freunde mit auf eine kleine Sightseeing-Tour, auf eine Tasse Kaffee oder ein Abendessen.

Die alte Klosterruine ist hinter dem Haus wie eine schöne Theaterkulisse zu erahnen.

– Klar, die Ruinen sind eine Attraktion, erzählt Anderssen. Und hier werden sowohl Hochzeiten als auch Taufen gefeiert.

Region Innherred_Tautra bei Frosta_Klostergården_Photo: Runa EggenIm ”Klostergården” drehe ich eine kleine Runde. Bummle zwischen Stauden, durch die Ruinen über den Hofplatz zum Hofladen, und verweile ein wenig in dem Geschäft. Schlieβlich gibt es hier viel Spannendes zu entdecken. Man kann hier u.a. Hof-Lebensmittel, Cremes und Seifen vom Mariakloster kaufen, desweiteren Kermaikwaren und Bier. “Brauerei” steht über einer Tür und vor den Regalen mit hausgemachtem Bier herrscht reger Betrieb.

– Mit der Bierbrauerei haben wir vor vier Jahren begonnen. Unser Braumeister ist der älteste Sohn des Hauses. Wir glauben, dass es ein Hit wird! Bis jetzt haben wir neun verschiedene Sorten im Angebot, berichtet Ståle Anderssen zufrieden.

Das Mariakloster

Region Innherred_Tautra bei Frosta_Maria Kloster_Photo: Runa EggenVom “Klostergården” geht es weiter zum Mariakloster. Es ist in einem modernen Gebäude aus dem Jahre 2006 untergebracht. Die stilvolle Architektur ist sogar preisgekrönt! Das Kloster und das Besuchszentrum heiβt alle Besucher Willkommen. Als wir uns der Eingangstür nähern, strömt uns ein herrlicher Duft entgegen. Die Nonnen des Mariaklosters bestreiten ihren Lebensunterhalt nämlich mit der Produktion von Hautcremes und Kräuterseifen. Dieser Besuch ist also im wahrsten Sinne des Wortes himmlisch.

Die Zeit vergeht schnell auf Tautra. Und auf der Rückfahrt, Richtung Brücke, denke ich nochmal, dass ich auf diesem Eiland gerne ein wenig länger bleiben würde.

Runa Eggen, 20.09.2012